Kennt ihr das, etwas zu sehen, zu hören, zu riechen oder zu fühlen und sich zu wünschen, ihr könntet das für jemanden, der es nicht gesehen, gehört, gerochen oder gefühlt hat, in Worte fassen? Und zwar so, als wäre derjenige dort gewesen und hätte es selbst erlebt? Ich schon. Ich hatte immer das Bedürfnis, besondere Momente und Erfahrungen in Worte zu fassen und quasi für später zu konservieren. Damit ich mich irgendwann beim Lesen wieder mit allen Sinnen an diese Momente, an die Orte, die Geräusche und Gerüche und an die Gefühle zurückversetzen kann. Deshalb habe ich das Schreiben für mich entdeckt.
Geschriebene Worte können die eigene und die allgemeine Welt lenken, formen, mit Inhalten füllen und sie erklären. Sie können etwas Gewöhnlichem eine ungewöhnliche Bedeutung verleihen. Sie können die Fantasie beflügeln, manchmal aber auch den Finger tief in eine klaffende Wunde legen. Hin und wieder kann ein falsches Wort Kriege entfachen. Ein richtiges Wort dagegen kann Frieden bringen. Nicht umsonst heißt es:
,,Die Feder ist mächtiger als das Schwert!”
Der englische Autor und Politiker bringt es damit buchstäblich auf den Punkt. Und für mich ist dieses mächtige Mittel eine Möglichkeit, die Welt, wie ich sie erlebe, auf kreative Weise auszudrücken. Sie zu beschreiben, manchmal neu zu erfinden und greifbar zu machen. Ob Prosa oder Lyrik, ob sachlich oder fantasiereich, ob biografisch oder fiktiv – dem kreativen Schreiben sind keine Grenzen gesetzt. Zumindest keine, die eine mächtige Feder nicht durchbrechen kann.
Aktuell schreibe ich an meinem ersten eigenen Roman. Und ich bin selbst gespannt, was für eine Welt meine Feder erschafft.